Rückblick: Seminar “Zukunftsfelder der IT-Vergabe”, 26.03.21

1. April 2021

PRESSEBERICHT

Online-Seminar “Zukunftsfelder der IT-Vergabe – Arbeitsgruppe EVB-IT, Cloud, Softwareentwicklungsprojekte, individuelle Lösungen bei der Software-Vergabe” zeigt großes Spektrum an Teilnehmerfragen auf

In dem Online-Praxisseminar mit Live-Stream aus dem IntercityHotel Berlin Hauptbahnhof referierte die Leiterin der Arbeitsgruppe EVB-IT (namentlich nicht genannt) des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und zwei weitere Mitglieder der AG zu den neuesten Entwicklungen in der IT-Vergabe. In einer Q&A-Runde gab es Raum für individuelle Fragen der Teilnehmer. Außerdem wurde ein Praxisbeispiel für die Software-Vergabe aus dem Land Baden-Württemberg vorgestellt. Die Moderation von Dr. Moritz Philipp Koch, Mitglied der AG, sorgte für eine lebhafte und kurzweilige Veranstaltung. 

Wie die Gestaltung der komplexen EVB-IT-Verträge und ihre vergaberechtlichen Herausforderungen gemeistert werden können, ist ein allgegenwärtiges Problemfeld. Besonders in den Bereichen Cloud und agile Software-Entwicklungsprojekte, die noch nicht durch eigenständige Verträge abgedeckt sind, gibt es zahlreiche offene Fragen. Das Seminar bot daher eine Plattform für praktische Lösungsansätze.

Highlight der Veranstaltung war ein Impulsvortrag der Leiterin der Arbeitsgruppe EVB-IT mit der anschließenden Fragerunde. Die Referentin erläuterte Arbeitsweise, Themenschwerpunkte und aktuellen Herausforderungen der AG. Danach ging sie auf die individuellen Anliegen der Teilnehmer ein, etwa auf die Ausgestaltung der Verträge, den Plattformwechsel bei Cloud-Lösungen, auf Datenschutzfragen und Dokumentationspflichten

Wie IT-Beschaffung in der Praxis aussehen kann, erläuterte Doris Oestreich von der Vergabestelle der IT Baden-Württemberg. Die Teilnehmer erhielten Einblick in die verschiedenen Vergabeverfahren und Empfehlungen zur Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation. Außerdem gab sie wertvolle Tipps zur Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots.

Für weitere Informationen und Fragen wenden Sie sich bitte an: 


Constanze Korb

Fortbildungskampagne öffentliches Recht

Presse und Kommunikation


Tel.: +49 (0) 30 89 56 27 13

E-Mail: presse@fortbildungskampagne.de

Über Fortbildungskampagne öffentliches Recht:


Die Fortbildungskampagne öffentliches Recht wurde 2019 in Berlin gegründet und erweitert das Weiterbildungsangebot im öffentlichen Sektor durch effiziente Veranstaltungen im Hybrid-Format. ExpertInnen aus der Praxis, aus Forschung und Lehre und dem Rechtsbereich vermitteln ihr fundiertes Wissen im Rahmen von Seminaren und Inhouse-Schulungen praxisnah an einem Tag. Die Veranstaltungen bieten einen direkten Austausch mit den ReferentInnen vor Ort und online.


Die Fortbildungskampagne eruiert über fortlaufende Recherchen und den ständigen Austausch mit ExpertInnen und Institutionen den tatsächlichen Fortbildungsbedarf an aktuellen und praxisrelevanten Themen. Sie versteht sich als eine innovative Plattform für Wissenstransfer, deren Angebot die öffentliche Hand aktiv mitgestalten kann. 

31. März 2025
Meinungsbeitrag: Till Spurny Ein Wort wie „Entmenschlichung“ brachte man bis vor kurzem allenfalls mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland in Verbindung. Inzwischen werden jedoch von der amerikanischen Regierung Pressefotos verbreitet, auf denen Menschen in Gefangenschaft gezeigt werden, mit kahl geschorenen Köpfen, unwürdig in eine gebeugte Haltung gedrückt, um die „erfolgreichen Deportationen“ aus den USA zu belegen. Das ist ein Beispiel für Entmenschlichung, einer Vorstufe zu noch mehr Entwürdigung und roher Gewalt. Dass die aggressive Rhetorik und die dazugehörenden Handlungen der US-Regierung (Stichwort: Yemen) wie eine Gewaltankündigung verstanden werden können, zeigt nicht zuletzt ein aktuelles Zitat von Warren Buffet, in dem er die Erhebung von Zöllen als „Kriegshandlung“ bezeichnet (Tariffs are 'an act of war ', W. Buffet). Warum ist das relevant, wenn man zum Beispiel gerade dabei ist, die Digitalisierung voranzutreiben und Prozesse durch Technologie, Software und KI zu vereinfachen? Die Beobachtung dieser schleichenden Entmenschlichung ist deshalb relevant, weil wir uns in Deutschland bereits in einer Situation wiederfanden, in der die Puzzleteile und Einzelereignisse retrospektiv rekonstruiert werden mussten, um die größte Katastrophe unserer Geschichte zu erklären. Im Rückblick wurde dann schrittweise erklärbar, wie es zu einer Situation kommen konnte, in der Menschen nicht mehr Menschen waren. In der Rückschau konnte man dann den Stellenwert einzelner Ereignisse bewerten und konkret aufzeigen, wie letztlich eines zum anderen führen konnte. Auch wenn heute niemand sagen kann, in welche Zukunft wir uns konkret bewegen, mit welcher Überschrift das gegenwärtige Kapitel in den Geschichtsbüchern einst überschrieben sein wird, so ist doch spürbar, dass dies ein historischer Moment ist. Werden neue Technologien und Innovationen vor diesem Hintergrund stets mit einer positiv besetzten Vorstellung von Fortschritt und Entwicklung verbunden bleiben? Oder ist es denkbar, dass zum Beispiel künstliche Intelligenz einst mit Kontrolle, Herrschaft und Macht in Verbindung gebracht wird? Das darf man durchaus fragen, angesichts einer nahezu vollständig selbstverständlichen und weitreichenden Technologieabhängigkeit. Wem das gänzlich abwegig erscheint, der möge sich fragen, wie es der Technologie-Industrie bisher gelungen ist, Produkte an hunderte Millionen oder gar Milliarden von Kunden zu verkaufen und gleichzeitig die negativen Konnotationen aus Orwell's 1984 und anderen Fiktionen zu vermeiden. Es ist durchaus bezeichnend, dass Jensen Huang, Gründer und CIO von NVIDIA, dem wichtigsten Hersteller von KI-Prozessoren der Welt, kürzlich eine Kollaboration im Bereich Robotics zwischen NVIDIA, Open AI und Disney Research verkündet hat. Das lässt erkennen, dass man auch für ernsthafte KI-gestützte Roboter-Technologie offenbar ein Unternehmen wie Disney benötigt, das den Maschinen Töne, Geräusche und Gesten einverleiben kann. Damit wird uns Menschen das Gefühl vermittelt, es mit intelligenten Wesen zu interagieren anstatt mit Plastik- und Aluminiumkästen und Kupferdrähten. Im besten Fall unterstützt uns die Technologie darin, einfach menschlich zu sein - eben Mensch zu sein. Doch das bedeutet auch, dass wir aufhorchen sollten, wenn die Grenze zur Entmenschlichung überschritten wird.
17. Februar 2025
Lebenslang lernen - Fluch oder Segen?
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