Kompetenz Hub: Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch mit der Fortbildungskampagne

30. September 2021

PRESSEMITTEILUNG

Nachdem die Fortbildungskampagne noch Anfang des Jahres erwartete, dass im Seminar- und Konferenzbereich mit Hinblick auf die Covid 19-Pandemie spätestens im Herbst Normalbetrieb einkehren würde, zeigte sich bereits im Frühjahr, dass man sich in der Veranstaltungsplanung weiterhin auf sämtliche Eventualitäten einzustellen hatte. Dies führte im September zu einem außergewöhnlich bunten und abwechslungsreichen Seminarprogramm.
  
17 Referenten und Referentinnen in 5 verschiedenen Seminar-Formaten mit 152 Teilnehmenden 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Vergabe von Cloud-Leistungen mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe EVB-IT des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) veranstaltete die Fortbildungskampagne am 13. September erstmalig einen vollen Workshoptag unter dem Titel „Gemeinsame Erstellung von Vertragsvorlagen mit verwertbarem Muster als Ergebnis: Cloud-Services und agile (Softwareentwicklungs-)Projekte“ mit dem Referenten Dr. Moritz Koch von der IT.NRW.

Die Teilnehmenden arbeiteten in einem geschlossenen Online-Raum mit Robert Thiele aus dem BMI und Herrn Dr. Koch an der Erstellung von Vertrags- und Formulierungsvorlagen. Der Tag wurde in der abschließenden Podiumsdiskussion mit Tobias Pötzsch, Referatsleiter Strategische Beschaffung der Zentralstelle IT-Beschaffung im Beschaffungsamt des BMI, und Frau Gabriela Siegmund, Leiterin des Lieferantenmanagements IT.NRW, abgerundet. 

Als Teil der Cloud-Veranstaltungsreihe fand am 23. September auch das Praxis-Seminar „Zukunftsfelder der IT-Vergabe“ im Hybrid-Format statt. Teilnehmende konnten Fragen aus ihrem Arbeitsbereich an Dr. Koch sowie den Gast-Referenten Norman Müller von TCI Law stellen, der seit vielen Jahren Mitglied der Arbeitsgruppe EVB-IT ist.

Aufgrund der Komplexität des Themas und des hohen Austauschbedarfs veranstaltete die Fortbildungskampagne auch das Praxisseminar zur Einführung und Umsetzung der Umsatzbesteuerung nach § 2 b UstG im Hybrid-Format und weitete es auf zwei Tage aus. Jochen Bürstinghaus, Hauptsachgebietsleiter Körperschaftsteuer und Betriebsprüfungssachgebietsleiter im Finanzamt Bergisch Gladbach, gab zusammen mit Christian Trost, Geschäftsführer der Concunia GmbH, wieder eine Vielzahl an Praxistipps.

Das Seminar „Bauprojekte der öffentlichen Hand ganzheitlich managen - Barrierefreiheit | Projektsteuerung | Nachtragsmanagement | Bauvertrags- und Vergaberecht“ fand vom 15. bis 17. September statt. Es bot den Teilnehmenden mit vier frei kombinierbaren Online-Modulen größtmögliche Flexibilität. 

Herr Lutz Engelhardt vom Factus 2 Institut® vermittelte die oftmals auch bei großen Bauvorhaben vernachlässigte Barrierefreiheit in der Planung öffentlich zugänglicher Gebäude. Mit Oliver Koos und Dr. Arne Gniechwitz von GSK STOCKMANN referierten im Rahmen des Bauseminars zwei mit "Germany’s Best Lawyers 2021” (Ranking durch Handelsblatt und Best Lawyers in Germany) ausgezeichnete Experten über das Nachtragsmanagement aus bauvertraglicher und vergaberechtlicher Sicht. Mit Dr. Markus Viering, Geschäftsführer der KVL Bauconsult GmbH, war zum wiederholten Mal ein europaweit bekannter Praktiker der Projektsteuerung und des Projektmanagements unter den Referenten. Außerdem war Anne Baureis von der renommierten Kanzlei Kapellmann und Partner dabei. Sie gab im Rahmen eines Intensiv-Praxisseminars Einblicke in die juristischen Fallstricke des rechtlichen Nachtragsmanagement bei Bauprojekten der öffentlichen Hand.   

Für weitere Informationen und Fragen wenden Sie sich bitte an: 


Constanze Korb

Fortbildungskampagne öffentliches Recht

Presse und Kommunikation


Tel.: +49 (0) 30 89 56 27 13

E-Mail: presse@fortbildungskampagne.de

Über Fortbildungskampagne öffentliches Recht:


Die Fortbildungskampagne öffentliches Recht wurde 2019 in Berlin gegründet und erweitert das Weiterbildungsangebot im öffentlichen Sektor durch effiziente Veranstaltungen im Hybrid-Format. ExpertInnen aus der Praxis, aus Forschung und Lehre und dem Rechtsbereich vermitteln ihr fundiertes Wissen im Rahmen von Seminaren und Inhouse-Schulungen praxisnah an einem Tag. Die Veranstaltungen bieten einen direkten Austausch mit den ReferentInnen vor Ort und online.


Die Fortbildungskampagne eruiert über fortlaufende Recherchen und den ständigen Austausch mit ExpertInnen und Institutionen den tatsächlichen Fortbildungsbedarf an aktuellen und praxisrelevanten Themen. Sie versteht sich als eine innovative Plattform für Wissenstransfer, deren Angebot die öffentliche Hand aktiv mitgestalten kann. 

31. März 2025
Meinungsbeitrag: Till Spurny Ein Wort wie „Entmenschlichung“ brachte man bis vor kurzem allenfalls mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland in Verbindung. Inzwischen werden jedoch von der amerikanischen Regierung Pressefotos verbreitet, auf denen Menschen in Gefangenschaft gezeigt werden, mit kahl geschorenen Köpfen, unwürdig in eine gebeugte Haltung gedrückt, um die „erfolgreichen Deportationen“ aus den USA zu belegen. Das ist ein Beispiel für Entmenschlichung, einer Vorstufe zu noch mehr Entwürdigung und roher Gewalt. Dass die aggressive Rhetorik und die dazugehörenden Handlungen der US-Regierung (Stichwort: Yemen) wie eine Gewaltankündigung verstanden werden können, zeigt nicht zuletzt ein aktuelles Zitat von Warren Buffet, in dem er die Erhebung von Zöllen als „Kriegshandlung“ bezeichnet (Tariffs are 'an act of war ', W. Buffet). Warum ist das relevant, wenn man zum Beispiel gerade dabei ist, die Digitalisierung voranzutreiben und Prozesse durch Technologie, Software und KI zu vereinfachen? Die Beobachtung dieser schleichenden Entmenschlichung ist deshalb relevant, weil wir uns in Deutschland bereits in einer Situation wiederfanden, in der die Puzzleteile und Einzelereignisse retrospektiv rekonstruiert werden mussten, um die größte Katastrophe unserer Geschichte zu erklären. Im Rückblick wurde dann schrittweise erklärbar, wie es zu einer Situation kommen konnte, in der Menschen nicht mehr Menschen waren. In der Rückschau konnte man dann den Stellenwert einzelner Ereignisse bewerten und konkret aufzeigen, wie letztlich eines zum anderen führen konnte. Auch wenn heute niemand sagen kann, in welche Zukunft wir uns konkret bewegen, mit welcher Überschrift das gegenwärtige Kapitel in den Geschichtsbüchern einst überschrieben sein wird, so ist doch spürbar, dass dies ein historischer Moment ist. Werden neue Technologien und Innovationen vor diesem Hintergrund stets mit einer positiv besetzten Vorstellung von Fortschritt und Entwicklung verbunden bleiben? Oder ist es denkbar, dass zum Beispiel künstliche Intelligenz einst mit Kontrolle, Herrschaft und Macht in Verbindung gebracht wird? Das darf man durchaus fragen, angesichts einer nahezu vollständig selbstverständlichen und weitreichenden Technologieabhängigkeit. Wem das gänzlich abwegig erscheint, der möge sich fragen, wie es der Technologie-Industrie bisher gelungen ist, Produkte an hunderte Millionen oder gar Milliarden von Kunden zu verkaufen und gleichzeitig die negativen Konnotationen aus Orwell's 1984 und anderen Fiktionen zu vermeiden. Es ist durchaus bezeichnend, dass Jensen Huang, Gründer und CIO von NVIDIA, dem wichtigsten Hersteller von KI-Prozessoren der Welt, kürzlich eine Kollaboration im Bereich Robotics zwischen NVIDIA, Open AI und Disney Research verkündet hat. Das lässt erkennen, dass man auch für ernsthafte KI-gestützte Roboter-Technologie offenbar ein Unternehmen wie Disney benötigt, das den Maschinen Töne, Geräusche und Gesten einverleiben kann. Damit wird uns Menschen das Gefühl vermittelt, es mit intelligenten Wesen zu interagieren anstatt mit Plastik- und Aluminiumkästen und Kupferdrähten. Im besten Fall unterstützt uns die Technologie darin, einfach menschlich zu sein - eben Mensch zu sein. Doch das bedeutet auch, dass wir aufhorchen sollten, wenn die Grenze zur Entmenschlichung überschritten wird.
17. Februar 2025
Lebenslang lernen - Fluch oder Segen?
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